dielinke.SDS Kiel ist die sozialistisch-demokratische Hochschulgruppe ander Christian-Albrechts-Universität. Als Studierende mit verschiedensten Hintergründen und Schwerpunkten vereint uns die Idee einer demokratischen, freiheitlichen, ökologischen, pluralen und globalen Gesellschaft. Wir bemühen uns, sie nach individueller Überzeugung im Hier und Jetzt zu verwirklichen: In Arbeitskämpfen, durch progressive Bildungsarbeit und im entschlossenen Eintreten gegen Rassismus und Sexismus. Zur Partei DIE LINKE pflegen wir ein kritisch-solidarisches Verhältnis.
Was wir im StuPa machen?
- Wir setzen uns im StuPa besonders für die Studierenden ein, die keine Lobby, keine reichen Eltern und manchmal mehr Probleme und Sorgen als Euros auf dem Konto haben.
- In der Praxis heißt das, dass wir uns für kostenlose Angebote, die für alle Studierenden zugänglich sind stark machen.
- Wir sprechen uns für Barrierefreie, lokale Veranstaltungen und gute umfangreiche Beratungsangebote aus, anstatt einzelnen Flüge und Hotels zu fancy Konferenzen, sowie Wettbewerbe und Partys zu bezahlen.
- Wir erarchten das landesweite Semesterticket als zu teuer und sehen darin einen Mechanismus, der es Menschen mit wenig Einkommen erschwert ein Studium aufzunehmen und haben uns desshalb für die „Härtefallregelung“ eingesetzt, die es Studierenden mit wenig Geld ermöglicht die Kosten für das Semesterticket zurückzubekommen.
- Wir setzen uns gegen Diskriminierung und Ausgrenzung ein und sind überzeugt, dass auch ein Schleier, eine Kippa oder ein Kopftuch der freien Wissenschaft nicht im Wege stehen – Aus unserer Sicht stellen Menschen, die Menschen anderen glaubens (und besonders Frauen*) vorschreiben wollen, wie sie sich zu kleiden haben, das eigentliche Problem dar.
- Wir setzen uns dafür ein, dass die Studierendenschaft die Proteste der Students for Future/Fridays for Future unterstützt und die Auseinandersetzung für einen sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft gemeinsam geführt wird.
Solidarsemester 2020
Die aktuelle COVID-19-Pandemie stellt auch den Hochschulbereich vor erhebliche Herausforderungen. Gemeinsam mit anderen Hochschulgruppen haben wir uns daher bundesweit für das „Solidarsemester“ stark gemacht. Absagen der Präsenzlehre, Einschränkungen des Hochschulbetriebs, sowie individuelle Isolation führen zu einer nie da gewesenen Situation. Das Leben an den Hochschulen ist charakterisiert durch Stillstand, der durch die Unangepasstheit derzeitiger Regelungen zur erheblichen Unsicherheit bei allen Beteiligten führt. Studierende verlieren ihre Jobs und müssen sich um Angehörige kümmern, nicht zuletzt durch die Schließung von Kindertagesstätten. Hinzu kommt, dass adäquate technische Ausstattung und gute Internetanbindung nicht bei allen Studierenden und Hochschulen vorausgesetzt werden kann.
Weitere Informationen zu unseren Forderung nach einem Solidarsemester findet ihr auf sds-kiel.org/solidarsemester
Bezahlbarer Wohnraum
Gerade in Unistädten wie Kiel kommt es zu einem massiven Anstieg der Mietpreise. Wir setzen uns für mehr Wohnheimplätze ein, die zu angemessenen Konditionen und zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung gestellt werden. Doch um wirklich etwas gegen Wohnungsnot zu tun, müssen wir das Problem an der Wurzel packen: Gemeinsam mit Mieter*inneninitiativen soll sich die Interessenvertretung der Studierenden für eine soziale Wohnungsbaupolitik einsetzen, die den Menschen und nicht den Spekulationsinteressen dient.
Studentische Beschäftige
Ob rechtswidrige Arbeitsverträge oder geringe Löhne im wissenschaftlichen Mittelbau: Wir nehmen prekäre Arbeitsverhältnisse nicht hin! Über unsere Arbeit im StuPa wollen wir Druck auf das Studierendenwerk, die Uni-Verwaltung und andere Arbeitgeber ausüben und Raum für Studierende schaffen sich zu organisieren. Dabei nehmen wir uns die Berliner Studierenden zum Vorbild, die sich organisiert und in einem langem Kampf einen Tarifvertragf für studentische Beschäftigte durchgesetzt haben. Für uns ist klar, dass es an der Zeit ist sich zusammenzuschließen und gemeinsam mit Beschäftigten und Gewerkschaften faire Beschäftigungsbedingungen zu erkämpfen.
Vereinbarkeit von Familie und Studium
Hohe Gebühren und zu geringe Kapazitäten an Betreuungsangeboten, volle Studienpläne, restriktive Studienordnungen und Unverständnis bei Dozent*innen – es gibt viele Hindernisse für Studierende mit Kindern. Deren Anliegen müssen auch in den studentischen Gremien vertreten sein. Das Land, die Stadt Kiel und die Hochschule müssen dazu verpflichtet werden, flächendeckend ein kostenloses Betreuungsangebot für die Kinder von Studierenden einzurichten, welches auch in den Abendstunden verfügbar ist.
Bildung muss kostenlos sein
Für uns steht fest: Der Zugang zu Bildung muss kostenlos und für alle möglich sein. Die Proteste gegen die diskriminierenden Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer*innen und Zweitstudierende müssen daher fortgesetzt werden. Aus selbiger Grundüberzeugung heraus fordern wir eine ausreichend hohe Studienförderung für Alle, um das bürokratische und repressive BAföG-System mit seinen viel zu geringen Regelsätzen zu überwinden. Um diese Missstände anzugenen sind wir als SDS aktiv im BAföG Bündnis. (Weitere Informationen dazu findet ihr unter: https://www.fzs.de/wordpress/wp-content/uploads/2018/06/Positionspapier.pdf)
ÖPNV und das landesweite Semsterticket
Wir sehen in der Einführung eines landesweiten Semestertickets eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Studienbedingungen und Lebensqualität, die nicht nur Allen zugutekommt, sondern darüber hinaus Anreize schafft, die umweltfreundlichen Verkehrsmittel Bus, Bahn und Fahrrad gegenüber dem Autoverkehr zu stärken. Wir sind der festen Überzeugung, dass Verkehr in der Zukunft sowohl aus sozialen, als auch aus Umweltschutzgründen in viel stärkerem Maße auf den ÖPNV verlagert werden muss.Ein landesweites Semesterticket ist ein wichtiger Schritt aus der zerstörerischen Welt des Individualverkehrs und ein ernsthafter Beitrag im Kampf gegen verstopfte Innenstädte, Umweltbelastung und Parkplatzsuche. Mit einem solidarisch finanzierten Semesterticket leisten die Studierenden einen erheblichen Beitrag zum sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft. Durch ein landesweites Semesterticket fließen enorme Summen in den öffentlichen Personen Nahverkehr, der damit im Interesse der gesamten Gesellschaft gestärkt und ausgebaut wird.
Scheiß auf Anschubfinanzierung. Wir sind überzeugt, dass die Studierenden diesen Beitrag nicht allein finanzieren sollten. Die Anschubfinanzierung durch das Land Schleswig-Holstein klingt toll, wirft jedoch die Frage auf, warum das Land nicht bereit ist auch zukünftig und verbindlich die Mobilität der Studierenden sicherzustellen und in Umweltschutz zu investieren.Das Land muss zukunftssicher in die Mobilität der Studierenden und den ÖPNV investieren. Auf den Ticketpreis wird die jährliche Fahrpreiserhöhung der Verkehrsbetriebe aufgeschlagen, während die öffentliche Förderung zurückgefahren wird. Der heutige Ticketpreis ist ein Lockangebot studieren im Land wird damit in Zunft unberechenbar teurer. Die Preisgestaltung geht an der Realität vorbei und verschärft den Druck auf Studierende ohne reiche Eltern. Zu einem solidarischen Mobilitäts- und Teilhabekonzept gehört mehr als ein Semesterticket. Es geht nicht darum um einen Ticketpreis zu feilschen, sondern den Druck auf die Landespolitik zu erhöhen, dass diese ihre Verantwortung gegenüber Studierenden wahrnimmt. Für ein sozialverträgliches Semesterticket bezahlt aus den Steuern der reichen Eltern und ausbeutenden Unternehmen. Damit Menschen, die außerhalb der Universitätsstädte leben, wirklich von einem solchen Ticket profitieren können und auf ihre Autos verzichten können ist ein umfassender Ausbau des Netzes notwendig. Mehr Busse auf dem Land und eine Stadtregionalbahn in Kiel und Umland.
Weiter Informationen zu unseren Positionen zum Thema landesweites Semesterticket findet ihr hier https://sds-kiel.org/2019/01/05/semesterticket/
Feminismus
Frauen* in der WissenschaftNoch immer werden Frauen* (gemeint sind alle FLINT*-Personen) in der Wissenschaft nicht ausreichend repräsentiert. Der Frauen*anteil nimmt im Laufe von Studium, Promotion und Habilitation immer weiter ab. Dass dies ein strukturelles Problem ist und nicht etwa in einem Mangel kompetenter Frauen* begründet liegt, zeigt nicht zuletzt der Blick auf die Statistik über Abschlussnoten, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Auch müssen verstärkt Sichtweisen von Wissenschaftlerinnen* und Autorinnen* in die Lehrveranstaltungen einfließen!
Gewalt gegen Frauen*
Innerhalb des letzten Jahres ist Gewalt gegen Frauen* in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Diese Entwicklung muss weitergeführt und unterstützt werden. Täter müssen konsequent zur Verantwortung gezogen werden. Frauen* müssen mehr Zugriff auf Ressourcen bekommen, die ihnen im Falle von sexueller Belästigung, häuslicher Gewalt und Diskriminierung zur Verfügung stehen; denn auch die Uni ist von diesen Verhältnissen nicht ausgenommen. Den Frauen*kampftag am 8. März wollen wir auch zukünftig durch eine Demonstration markieren, bei welcher Frauen* für ihre Rechte auf die Straße gehen und für eine Welt ohne Patriarchat und Ausbeutung eintreten.
Queer
Der Begriff Linker Feminismus steht nicht nur für das Eintreten für Frauenrechte, sondern auch für alle, die sich nicht in binäre Geschlechterkategorien einordnen wollen oder deren Geschlecht nicht mit dem zugewiesenen Geburtsgeschlecht übereinstimmt, also auch Non-Binary-, Inter*- und Trans*-Personen. Noch immer wird diesen Menschen nicht ausreichend Akzeptanz entgegengebracht. Außerdem gibt es immer noch enorme Hürden an der Hochschule unter richtigem Namen zu studieren – angebotene Lösungen sind bisher immer Einzelfallregelungen – Dies gilt es zu ändern!
Zivilklausel
Frieden – angesichts einer zunehmend militarisierten Welt ein verbindendes Interesse unserer Generation. An Einrichtungen der Uni Kiel wird immer wieder für Militär und Rüstungsunternehmen geforscht. Wir können nicht weiter mit ansehen, wie Forschung zu militärischen Zwecken betrieben wird. Wir fordern: Dem Beispiel vieler anderer Hochschulen folgend muss auch die Uni Kiel eine Zivilklausel einführen, die ihren Namen verdient. Die Kampagne der vergangenen Jahre werden wir wieder aufnehmen und auch im StuPa einen entsprechenden Antrag einbringen. Das ist keine Einschränkung der Forschungsfreiheit, sondern die freiwillige Selbstverpflichtung, keine Gelder und (Forschungs-)Aufträge von Rüstungskonzernen anzunehmen. Die Uni ist keine militärische Forschungseinrichtung! Über die Auftraggeber von Forschung muss Transparenz hergestellt werden und Finanzierungen offen gelegt werden!
Kritische Wissenschaften
Statt Krieg und Zerstörung weiterzuentwickeln müssen Friedens- und Konfliktforschung gefördert werden. Dies setzt voraus, dass nicht nur auf organisatorischer Ebene, etwa militärische Auftraggeber abgelehnt werden, sondern dass auch auf individueller Ebene die kritische und ethische Hinterfragung der Forschung und ihrer Konsequenzen durch die beteiligten Wissenschaftler*innen gefördert wird. Die Universität muss ein Ausgangspunkt für eine friedlichere Welt werden. Über das StuPa ist es möglich, Studierende, die sich mit solchen Themen beschäftigen, zu unterstützen.
Studentische Freiräume
Die Hochschulen sollen Orte sein, an denen neue, zukunftsweisende Lebens-, Wirtschafts- und Verwaltungsmodelle erprobt werden können. Wir wollen keine Gefangenen des Systems sein, sondern unsere Persönlichkeiten frei von bürokratischen und ökonomischen Repressalien erkennen und ausleben können. Wir kämpfen für das, was es dazu braucht: Freiräume für studentische Kultur! Ja zu selbstorganisierten Seminaren und Anerkennung derselben! Freie Bewerbung studentischer Aktionen, Events und Gruppen statt Gängelung durch Uni und Studierendenwerk! Wertschätzung und Anerkennung von studentischem Engagement und Kultur fördern!
Selbstbestimmtes Studium – Her mit der guten Lehre!
Lern doch wie du willst – Das ist das Motto, nach dem das Studium gestaltet sein sollte. Wir wenden uns gegen jeder Art von restriktiver Bildungspolitik. Die Abschaffung der Anwesenheitspflicht muss endlich auch im letzten Seminar umgesetzt werden, statt durch die Hintertür wier eingeführt zu werden. Die Abschaffung von Zwangsexmatrikulation, Regelstudienzeit und Begrenzung von Prüfungsversuchen werden wir weiter thematisieren. Darüber hinaus setzen wir uns für längst überfällige Forderungen ein wie Anonymisierung aller Massenklausuren, unproblematischere Prüfungsan- und abmeldung, mehr Geld für Tutorien und mehr Möglichkeiten, Leistungen aus Nebenfächern anrechnen zu lassen. Der Einsatz für freies Lernen bedeutet noch mehr: Er beginnt bereits bei dem Zugang zu den Studienplätzen, wo Hürden bei der Zulassung zu Bachelor- und Masterplätzen abgebaut werden müssen. Die Uni umzugestalten erfordert Einsatz, sodass unter Anderem auch Menschen mit Behinderung an ihr uneingeschränkt studieren können. Studis wissen häufig selbst, wo und wie sie am besten lernen. Dazu werden mehr Leseplätze in der UB oder auch Online-Vorlesungen und deren Aufzeichnungen benötigt.
Soziale und ökologische Nachhaltigkeit
Zwischen kapitalistisches Profitstreben und Ökologie gehört ein „oder“!Der Drang zum größtmöglichen Profit klammert Mensch und Natur aus. Die kapitalgetriebene Ausbeutung zerstört nicht nur den Lebensraum zahlloser Tierarten, sondern lagert auch die ökologischen Kosten auf die Menschen vor Ort aus. Massentierhaltung und hemmungsloser Rohstoffabbau sind nur zwei Beispiele dafür. Um dem entgegenzuwirken, setzen wir uns für eine Kultur der Nachhaltigkeit ein: Förderung von Umweltforschung, mehr Sensibilisierungsprojekte und breite Unterstützung von umweltbewussten Initiativen. In den studentischen Gremien versuchen wir, der Unterwerfung der Universität unter die menschen- und naturverachtende Verwertungslogik entgegenzuwirken.
Die Universität braucht endlich eine Nachhaltigkeitsklausel, die der zunehmenden Privatisierung der Hochschule entgegenwirkt und soziale und ökologische Richtlinien festhält. Eine solche Selbstverpflichtung würde Forschung, die einer nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft schadet, einen wirksamen Riegel vorschieben. Eine nachhaltige Art des Wirtschaftens ist möglich – aber nur ohne Kapitalismus!
Antirassismus
Gegen jeden Rassismus! Die Uni und die Studierendenschaft müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden, gegen den Rechtsruck in unserer Gesellschaft antreten. Dazu gehört nicht nur die Hochschule für Geflüchtete zu öffnen, sondern auch ausgrenzende Strukturen aufzudecken und Rassistische und Antisemitische Übergriffe zu verfolgen. Konkret in Kiel fordern wir die Unterstützung von Studierenden, die Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft erfahren oder rassistische Angriffen ausgesetzt sind. Die Universität steht in der Pflicht, rassistische und menschenverachtende Propaganda von Seiten der Medien, Politiker*innen und Rechtsextremen aufzudecken und sich solcher entgegenzustellen. Wir treten für eine tolerante, offene Gesellschaft ohne Furcht ein! Unser Ziel ist es, die Universität zu einem Raum zu machen, in dem Menschen unabhängig von ihrer Herkunft angstfrei leben und lernen können. Antisemitismus und Rassismus haben in unserer Gesellschaft keinen Platz! Daher ist es unser Ziel, zu verhindern, dass die Alternative für Deutschland, rechte Burschenschaften oder die Identitäre Bewegung in Kiel ungestört ihrem Hass nachgehen können.
Hochschule demokratisieren!
Was bedeutet eigentlich Demokratie? Für uns heißt es vekrustete und intransparente Strukturen aufzudecken und für ein gemeinsames, solidarisches Miteinander zu werben. Wir wollen in den universitären Gremien gleichberechtigte Mitbestimmung aller Statusgruppen (Studierende, Mitarbeiter*innen, Hochschullehrer*innen, Doktorand*innen) erwirken. Wir möchten allen die Möglichkeiten bieten Ideen zur Gestaltung der Uni – Egal ob für das Mensaessen oder Vorträge mit einzubringen. Demokratie endet aber nicht außerhalb von Sitzungssälen. Ganz im Gegenteil. Wir möchten den Diskurs auch auf die Straße tragen. Das StuPa bietet die Möglichkeiten, Demonstrationen z.B. für besseren Wohnraum finanziell zu unterstützen. Uns als Gruppe ist es auch ein Anliegen, dass wir die Interessen von Studierenden (das reicht von Kultur- bis zu Umweltpolitik) aus der Uni heraustragen. Als relevante gesellschaftliche Gruppe haben wir Studis ein Recht darauf, uns in wichtige Debatten einzubringen.
Wir bleiben dabei:
Hochschulen sind nicht losgelöst von der Gesellschaft zu betrachten. Deshalb muss die Forderung nach einer demokratischen Hochschule immer auch mit einer Forderung nach einer Änderung der Gesellschaft verbunden sein. Wir kämpfen dabei für die Überwindung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Eine wesentliche Grundlage unserer Politik ist daher der Widerstand gegen den kapitalistischen Umbau des gesamten Bildungssektors. Als Hochschulverband führen wir diese Auseinandersetzung in unserem Lebensumfeld. Hochschulen sind Orte der Ausbildung und der Wissenschafts- sowie der Ideologieproduktion, und damit ein Austragungsort sozialer und kultureller Auseinandersetzungen um Deutungshoheit und Gesellschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten in die wir uns einmischen.
Deshalb begreifen wir den Kampf gegen die an kapitalistischen Verwertungslogiken orientierende Umstrukturierung der Hochschulen Umbaus der Hochschulen nicht nur als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sondern führen sie auch als eine solche: an der Hochschule und darüber hinaus!
Und wie war das noch Gleich mit dem Sozialismus?
Wir leben in einer Welt der Widersprüche.
Die stetige Steigerung Effektivierung der Produktionskapazitäten des Kapitalismus führt zu steigendem Wachstum des Reichtums und des Überflusses weniger Begünstigter. Gleichzeitig werden große Teile der Menschheit, sowohl in Entwicklungs-, als auch Industrieländern, immer mehr von Wohlstand und Lebenssicherheit abgekoppelt, in prekäre Lebens- und Arbeitsverhältnisse gezwungen und den Zwängen kapitalistischer Ausbeutung unterworfen. Gleichzeitig wächst weiterhin die Armut in den Ländern des Südens und hält zunehmend auch im Norden Einzug.
Die Umweltzerstörung bedroht unsere Zukunft, Kriege und Aufrüstung nehmen zu, nicht ab. Die Profitmaximierung, das fundamentale Prinzip der kapitalistischen Konkurrenzgesellschaft steht einer gerechten Verteilung des Reichtums und einer friedlichen und lebenswerten Welt im Wege.
Als sozialistischer Hochschulverband streiten wir für soziale Gerechtigkeit, Demokratie, Frieden, ökologische Nachhaltigkeit, für Emanzipation und Gleichstellung von allen Geschlechtern sowie von Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen, unterschiedlicher Hautfarbe, Herkunft und Religion. Wir kämpfen gegen den marktradikalen und antidemokratischen Umbau der Gesellschaft, gegen Sozialabbau, gegen Ausgrenzung und Diskriminierung aller Art, gegen Krieg und Umweltzerstörung.
Wir als Studierende werden uns in gesellschaftliche Auseinandersetzungen einmischen. Wir verstehen den Kampf gegen die aktuelle marktradikale Umstrukturierung der Hochschule als eine Facette der Auseinandersetzung um den herrschenden Kapitalismus.