Neben dem Evergreen endlich „die Proletarier aller Länder zu vereinigen“ sind unsere Kernanliegen deutlich pragmatischer.
Wir kämpfen gegen eine Privatisierung und Kommerzialisierung der Hochschule. Freie kritische Lehre und Forschung muss ausfinanziert sein und darf nicht von Drittmitteln abhängig sein. Wir sprechen uns gegen Werbung auf dem Campus aus und stellen uns im Besonderen Auftritten der Bundeswehr und Rüstungsunternehmen an der CAU entschieden entgegen. Die Debatte um eine konsequente Zivilklausel werden wir wieder aufnehmen.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass das umfangreiche Beratungsangebot für die Studierendenschaft erhalten bleibt und weiter ausgebaut wird.
Beratung kann Hürden abbauen, die Studierenden ein Studium erschweren und kann Menschen in Problemsituationen helfen. Darum muss das Beratungsangebot an die Vertretungsorgane der Studierendenschaft angegliedert sein, darf parteiisch sein und muss kostenlos und unkompliziert zugänglich sein. Dazu wollen wir weiter mit erfahrenen Beratungsstellen kooperieren und Möglichkeiten schaffen diese prominenter in den Hochschulalltag einzubinden.
Wir wollen das Thema „bezahlbarer Wohnraum für Studierende“ in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und dazu beitragen, dass Jugendherbergen und Zeltplätze Unterkünfte für die Semesterferien statt Wohnheimersatz für Studierende sind.
Neben einer Pflicht-Erstsemestertüte mit einem Benjamin-Blümchen-Zelt, Isomatte und Schlafsack, um über den ersten kalten Kieler Winter zu kommen, sehen wir im geförderten kommunalen Wohnungsbau einen Lösungsansatz für den immer knapper werdenden bezahlbaren Wohnraum. Entsprechende Landesgesetze und ein Landesförderprogramm für sozialen Wohnungsbau sind erste Maßnahmen die ergriffen werden müssen. Die Mittel des Studentenwerks Schleswig-Holstein müssen deutlich erhöht werden um den Neubau von Studierendenwohnheimen in öffentlicher Hand zu ermöglichen. Dieser muss außerdem barrierefreie und familiengerechte Unterkünfte einschließen. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden muss gestärkt werden und die Errichtung kommunaler Wohnungsbaugesellschaften in die langfristige Wohnraumplanung einbezogen werden. Ebenso müssen Genossenschaften bei der Errichtung von neuem Wohnraum eine stärkere Rolle spielen, statt Investorenwünsche zu bedienen.
Dies sind politische Themen, die nicht im StuPa entschieden werden, sondern nur über politischen Druck und Verhandlungen erreicht werden können.
Konkret, um eine schnelle Abhilfe zu schaffen, setzten wir uns für eine Überlassung des Grundstücks Nordmarksportfeld an das StuWe Schleswig-Holstein für den Neubau eines Studierendenwohnheims ein.
Bildungsgerechtigkeit ist das Ziel unserer hochschulpolitischen Arbeit. Neuerungen an der Hochschule müssen daraufhin geprüft werden, ob sie bestimmte Menschen benachteiligen oder den Zugang zu Bildung erschweren. Bildung darf nicht abhängig vom Geldbeutel der Eltern sein – sämtliche verstecken Kosten in einem Studium müssen verhindert werden. Wir setzten sich für den Abbau von Bildungsbarrieren aller Art ein. Dass in Deutschland die Bildungschancen immer noch stärker als in vielen anderen Ländern von der sozialen Herkunft und den finanziellen Mitteln der Eltern abhängig sind ist nicht hinzunehmen und wird sogar von der OECD regelmäßig kritisiert. Bildung muss generell Kostenlos sein und sämtliche Kosten, auch für Material und Verpflegung, müssen langfristig übernommen werden. BAföG muss elternunabhängig, bedingungslos und rückzahlungsfrei gestellt werden. Es muss ein umfangreiches Tutorienangebot geschaffen werden, welches Arbeiterkindern den Einstieg an der Hochschule erleichtert, diese Tutorien müssen bereits in der Schule beginnen um Ängste und Unsicherheiten abzubauen.
Die Möglichkeiten für Geflüchtete an der CAU zu studieren müssen verbessert werden und Hürden, die Menschen von einem Hochschulbesuch abhalten müssen abgebaut werden. Gleichberechtigung, Integration, Inklusion, und Selbstbestimmung sind die Maßstäbe an denen sich eine gerechte Hochschule messen lässt – wir setzen uns dafür ein, dass diese Ziele nicht aus den Augen verloren werden. Es müssen mehr Beratungsstellen für Geflüchtete, die ein Studium anstreben, geschaffen werden. Vorstellbar ist auch ein Mentoringprogramm, das Geflüchteten die Orientierung an der Hochschule erleichtert. Anträge auf BAföG müssen in mehreren Sprachen verfügbar sein und dieses sollte mit Blick auf die schwierige Dokumentenlage in einem vereinfachten Verfahren bewilligt werden. Schulabschlüsse und bereits erworbene Hochschulleistungen in anderen Ländern müssen schneller verglichen und anerkannt werden und ggf. verkürzte Studiengänge für Menschen, die bereits Studienabschlüsse in anderen Ländern erworben haben eingerichtet werden.